Tagesausflug ins Freilichtmuseum Detmold mit Marianne Hoenhorst

Tagesfahrt in die Vergangenheit – Bis 1967 stand der Gräftenhof Schulte Bisping in der Bauerschaft Alst in Albersloh. Heute in Detmold, wohin der Heimatverein eine Tagestour anbot. Highlight des Ausflugs: Als Zeitzeugin erzählte Marianne Hoenhorst aus ihren Kindertagen und nahm die Zuhörer mit auf eine spannende Zeitreise.

Tagesausflug nach Detmold
Marianne Hoenhorst ist ganz in ihrem Element. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie in dem Gebäude steht, in dem sie als Kind viel Zeit verbracht hat. Bis 1967 stand der Gräftenhof Schulte Bisping in der Bauerschaft Alst in Albersloh. Heute in Detmold, wohin der Heimatverein eine Tagestour anbot. Highlight des Ausflugs: Als Zeitzeugin erzählte Marianne Hoenhorst aus ihren Kindertagen und nahm die Zuhörer mit auf eine spannende Zeitreise.

Bestes Wetter, gute Laune – die Voraussetzungen für einen gelungenen Tagesausflug stimmten. Mit dem vollbesetzen Bus wurde die Fahrt ins größte Freilichtmuseum Deutschlands angetreten, das mit mehr als 100 Originalgebäuden punkten kann. Eines davon ist eben der Gräftenhof Schulte Bisping von 1787. Der präsentiert sich aktuell so, wie es im Jahr 1806 am Tag vor der Taufe des kleinen Ludwig Ferdinand Schulte Bisping ausgesehen haben mag. „Ich kenne das natürlich noch ganz anders“, erzählte Marianne Hoenhorst in einem Interview, das anlässlich eines in dieser Zeitung erschienenen Berichts nun auch vor Ort geführt werden sollte. So hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, den Erzählungen und Erklärungen der Albersloherin in authentischer Kulisse zu lauschen.

Erinnerungen in authentischer Kulisse

Dass Marianne Hoenhorst dabei ausgerechnet auf dem Stuhl Platz nahm, auf dem damals ihre Oma Maria immer gesessen und „alles im Blick“ gehabt habe, war natürlich etwas Besonderes. „Wenn meine Oma es warm haben wollte, nahm sie ein sogenanntes Füerpöttken – ein Feuertöpfchen mit glühender Holzkohle –, stellte es unter den Stuhl und breitete ihren Rock darüber.“ Mit solchen interessante Geschichten und Anekdoten zog die Albersloherin die Zuhörer in ihren Bann. „In der Uhr haben meine Schwester und ich ‚Der Wolf und die sieben Geißlein‘ gespielt“, meinte sie mit Blick auf eine alte Standuhr, in der ihr Opa früher auch sein Gewehr aufbewahrt habe. Im Bosen unter der Decke habe man den Schinken getrocknet. „Der hing da ein Jahr geschützt in einem Leinensack – wegen der Fliegen“, erklärte Marianne Hoenhorst, während sie mit dem sogenannten Gaffel hantierend präsentierte, wie die Lebensmittel damals unter die hohe Decke gehängt wurden.

Auf den Balken darüber habe man während der häufig stattfindenden Feste nicht herumlaufen dürfen. „Sonst wäre womöglich Dreck oder Staub durch die Ritzen auf die Kuchen oder in die Suppen gerieselt.“ Und auch das extra für Kinder gebaute Plumpsklo fand Erwähnung: „Aus Sicherheitsgründen durften wir nur auf das kleine, das direkt neben dem mit der größeren Öffnung stand.“

Fragen aus dem Publikum blieben nicht unbeantwortet. „Waren hier auch Kriegsflüchtlinge untergebracht“? oder „Wie sah damals die Einteilung der anderen Räume aus?“: Marianne Hoenhorst hatte Antworten und begleitete im Anschluss an das Interview durch die Räume. „Für mich ist das schon etwas ganz Besonderes hier zu sein“, resümierte sie. Für ihre informativen und gleichfalls sehr unterhaltsamen Erzählungen erhielt Marianne Hoenhorst viel Applaus.

 

Tagesausflug nach Detmold

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