Am Freitag den 27.1.2017 fand die alljährliche Mitgliederversammlung des Heimatvereines Albersloh statt. Wie in jedem Jahr wird das vergangene Jahr resümiert und, wenn es keine Einwendungen gibt, auch abgeschlossen. Dann folgt die Vorschau auf das beginnende Jahr. Dazu hatten sich 79 Mitglieder des Vereins in der Gaststätte Geschermann eingefunden. In diesem Jahr aber hatte Willi Berheide noch etwas Besonderes mitgebracht.
Zu Beginn bat der stellvertretende Vorsitzende Willi Haubrock um eine Gedenkminute für die Verstorbenen des Vereins. Anschließend stellte der Schriftführer Willi Naber die zahlreichen Ereignisse des Vereinsjahres 2016 mit Worten und mit Bildern dar. Auch verwies er auf die seit 2015 eingerichtete Homepage des Vereins.
Viele der Veranstaltungen wie das Plattdeutsche Theater, das Martinsfest, die Aktion Saubermann und die Wanderung gehören zum Standardprogramm des Vereins. Dazu gehört auch der unermüdliche Kippensammler im Dorf, Wolfgang Hundert, dem ein besonderer Applaus galt. Auch die Radtour, das wöchentliche Boulespiel, die Pflege des „Grünen Kranzes“, die Herausgabe des „Spökenkiekers” und einiges mehr gehören zum Standardprogramm des Vereins.
Die Werse war im September Namensgeberin eines besonderen Festes, dem Wersefest das am 3. und 4. September stattfand. Einem zündenden Auftakt am Samstagabend mit Musik, Tanz, Leckereien und Feuerwerk folgte ein bunter Sonntag im Ortskern mit viel Unterhaltung und interessanten Ständen. Der Heimatverein und die Albersloher Kaufmannschaft sind bestrebt, den Marktbesuchern heimische Produkte und Gepflogenheiten sowie auch Handwerkliches aus früherer Zeit nahe zu bringen.
Auch der Ausbau des Radweges an der L520 zwischen Tiergartenheide und dem Stichweg in den Tiergarten wurde vollendet. Als Dank an die Helfer bei diesen Aktionen des Heimatvereins, fand am 4. November eine kleine Feier im SozailZentrum statt. Zum Abschluß gab Willi Naber noch einige Zahlen über den Verein zur Kenntnis:
Mitglieder gesamt | 507 | davon ein Drittel Frauen |
im Alter unter 20 | 2 | |
zwischen 20 und 30 | 25 | |
zwischen 30 und 70 | 345 | |
zwischen 70 und 80 | 96 | |
zwischen 80 und 90 | 33 | |
über 90 | 6 |
Somit liegt das Durchschnittsalter der Vereinsmitglieder bei 58,9 Jahren.
In ihrem Kassenbericht belegte Eva Hellmann, dass sich im abgelaufenen Geschäftsjahr Einnahmen und Ausgaben die Waage hielten. Neu ist, dass die bisher getrennt geführte Kasse der Theatergruppe in die Vereinskasse eingeflossen ist. Es solle zusammen kommen, was zusammen gehöre, machte Eva Hellmann deutlich. Die Kassenprüfer Heinz Greshacke und Hermann Stephan bestätigten eine „akkurat” geführte Kasse und beantragten die Entlastung des Vorstandes. Sie erfolgte einstimmig. Im kommenden Jahr bleibt Hermann Stephan weiterhin im Amt, als zweiter Kassenprüfer wurde Michaela Rummeling einstimmig gewählt.
Der wohl wichtigste Punkt der Tagesordnung war die Neubesetzung der Funktion des Vorstandsvorsitzenden. Willi Berheide hatte diese Funktion seit 16 Jahren inne, musste jedoch im vergangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen aussetzen und wird das Amt auch nicht weiter führen, möchte jedoch im Vorstand aktiv bleiben. Die Versammlung nahm seinen Rücktritt mit großem Bedauern, aber verständnisvoll zur Kenntnis. Für die Nachfolge im Vorstand hatte dieser schon einen Lösungsvorschlag parat: Der bisherige Beisitzer Martin Pälmke sei ein geeigneter Kandidat, ließ Willi Haubrock wissen, und werde der Versammlung zur Wahl vorgeschlagen. Ganz offensichtlich entsprach der Vorschlag dem Willen der Versammlung, und so wurde Martin Pälmke einstimmig unter viel Beifall zum ersten Vorsitzenden gewählt. Seine bisherige Funktion als Beisitzer übernahm Ina Möllenkamp.
Martin Pälmke bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Es sei schwierig, das Erbe eines so verdientstvollen Vorsitzenden anzutreten, aber er übernehme ein Super-Team, das ihm ideenreich und mit moderner Technik zur Seite stehen werde. Gleichzeitig dankte er Willi Haubrock, der die Funktion des ersten Vorsitzenden ein Jahr lang stellvertretend ausgeübt hatte.
Willi Berheide legte Martin Pälmke eine „Kapitänsbinde” an und machte damit deutlich, wer fortan das Sagen an Bord des Heimatvereins hat. Martin Pälmke ergriff auch sogleich das Wort und schlug der Versammlung vor, Willi Berheide für seine Verdienste zum Ehrenmitglied des Vereins zu küren. Dazu gab es eine eigens gestaltete Ehrenurkunde mit Text von Anne Vorderderfler.
Unter Punkt „Verschiedenes” machte Fritz Schulte-Bisping den Vorschlag, ein DIN-A-4-Blatt zu gestalten, das die geografische Lage der Albersloher Bauerschaften, die Herkunft ihrer Namen und andere wissenswerte Informationen enthalte. Willi Berheide gab bekannt, dass der Heimatverein selbst schon ein Faltblatt sowie eine Info-Tafel geplant habe. Die gute Idee lasse sich ganz sicher gemeinsam und erfolgreich umsetzen.
Zum Schluss gab es eine Überraschung. In der Tagesordnung war ein Filmvortrag über Albersloher Ereignisse angekündigt, der wegen Erkrankung des Autors Markus Kuhlmann leider ausfallen musste. Willi Berheide spang ein und stellte anhand von Fotos und Zeitungsausschnitten den Werdegang des Albersloher Heimatvereins dar, der ja mit seinem eigenen Wirken eng verknüpft ist.
Ein Heimatverein wurde bereits 1951 mit damals 41 Mitgliedern gegründet, der seine Aktivitäten jedoch schnell einstellte. 1995 entstand der heutige Verein. Am Beginn standen der Entwurf einer Satzung, die Knüpfung von Kontakten zu staatlichen, kirchlichen, gesellschaftlichen Einrichtungen und benachbarten Orten sowie die geschichtliche Aufarbeitung des Entstehens der Bauerschaften und ihrer Familien. Die Albersloher 825-Jahr-Feier im Jahr 1996 mit ihrem 9-Tage-Programm stellte den Verein vor eine riesige Aufgabe. Sie wurde unter der Leitung von Hubert Kordt und vielen intensiv beteiligten Landwirten hervorragend gemeistert.
Willi Berheide verstand es, auf humorvolle Weise in Erinnerung zu rufen, was der Heimatverein geschaffen hat. Vieles wird von der Bevölkerung als Selbstverständlichkeit betrachtet und ist doch Jahr für Jahr hart erarbeitet worden. Dazu gehört beispielsweise die Gestaltung eines Waschsteges an der Werse mit historischer Bemalung der Ufermauern durch Ben Uhlenbrock und die Gründung der Waschfrauengemeinschaft. Während einer Nabu-Aktion wurden 2000 Bäume gepflanzt. Der 25 km umfassende „Grüne Kranz” um Albersloh und das Anlegen von Rastplätzen beschäftigt den Verein immer wieder, ebenso wie das Anlegen oder Mitwirken beim Bau von Radwegen. Überhaupt „soll unser Dorf schöner werden”, wie ein landesweiter Aufruf vorgibt, und diesem Konzept hat sich der Heimatverein verschrieben. Von außerhalb Kommende erfreuen sich an den „Alltagsmenschen” im Dorfkern oder der Statue von „König Goldemar” an der Reithalle, an der umgestalteten Wiemhove, an der Sommerblumenaktion 2014, den Begrüßungsschildern am Ortseingang und weiteren Sehenswürdigkeiten.
Etwa eine Stunde lang fesselte „Willis Rückblick” als eine Art Vereinschronik die Zuschauer, wofür Willi Berheide reichlich Beifall erhielt.
Traditionsgemäß endete die Versammlung mit dem gemeinsamen Singen des Albersloher Heimatliedes.