Am Freitag den 29.1.2016 fand die alljährliche Mitgliederversammlung des Heimatvereines Albersloh statt. Leider mußten sie zur Kenntnis nehmen, daß der Vorstandsvorsitzender Willi Berheide wegen einer Herzoperation im Krankenhaus liegt. Seine Familie übermittelte, daß es ihm schon wieder gut ginge und er lasse beste Grüße an die Mitglieder ausrichten. Die Anwesenden brachten mit ihren Unterschriften auf einer Karte herzliche Genesungswünsche für Willi Berheide auf den Weg.
Der stellvertretende Vorsitzende Willi Haubrock begrüßte 68 Versammlungsteilnehmer und bat um eine Gedenkminute für die Verstorbenen des Vereins. Er verwies auch auf die 2015 eingerichtete Homepage des Vereins. Sie wird von Hubert Schulz und Emil Stephan betreut, wofür ihnen der Vorstand seinen Dank aussprach.
Der Schriftführer Willi Naber informierte über die Aktivitäten des Vereins im abgelaufenen Jahr. Der detailgetreue und oft humorvolle Vortrag war streckenweise mit Bildern unterlegt. Viele der Veranstaltungen wie das Plattdeutsche Theater, das Martinsfest, die Aktion Saubermann, Wanderung und Radtour, das wöchentliche Boulespiel, die Wartung des „Grünen Kranzes“, die Herausgabe des „Spökenkiekers” und einiges mehr gehören zum Standardprogramm des Vereins. Darüber hinaus wurden mehrere bauliche Vorhaben umgesetzt, die das Dorf prägen.
Die Werse erhielt einen neuen Waschsteg. Der Uferbereich an der Wersebrücke wurde mit tatkräftiger Unterstützung der Feuerwehrkameraden gesäubert und erhielt durch den Künstler Ben Uhlenbrock eine Bemalung. Von ihm stammt auch die Eichenholzfigur „König Goldemar”, die als Dauerleihgabe den Rastplatz vor der Reithalle schmückt. Viel Kraft nahmen die Sanierung des „Alten Postweges” und der Bau des neuen Radweges an der Tiergartenheide in Anspruch. Dank großem Tüftlersinn erstrahlten in der Adventszeit viele Bildstöcke in den Bauerschaften in hellem Licht. Willi Naber berichtete noch von weiteren Veranstaltungen wie dem plattdeutschen Kaminabend oder dem genussvollen Kochkurs für Männer. Er schloss seinen Vortrag mit einer kurzen Statistik. Am 31.12.2015 zählte der Verein 501 Mitglieder. Das Durchschnittsalter beträgt rund 58 Jahre.
In ihrem Kassenbericht belegte Eva Hellmann, dass sich das Vereinsvermögen fast um die Hälfte durch die kostenaufwändigen Bauprojekte verringert habe. Die Kassenprüfer Heinz Greshacke und Hermann Stephan bestätigten eine „supergute” Kassenführung und beantragten die Entlastung des Vorstandes. Sie erfolgte einstimmig. Die beiden Kassenprüfer werden ihr Amt ein weiteres Geschäftsjahr ausüben.
Turnusmäßig stand die Neuwahl der Hälfte des Vorstandes an. Sie erfolgte per Handzeichen. Demnach wurden für die nächsten vier Jahre Eva Hellmann zum 1. Kassierer, Willi Naber zum 1. Schriftführer und Elke Große Perdekamp zum 1. Beisitzer wiedergewählt. Auch der 2. Beisitzer musste neu gewählt werden, weil der bisherige Funktionsinhaber Alfons Book nach zwei Jahren nicht mehr zur Verfügung stand. Der Vorstand dankte Alfons Book mit einem Präsent für seine langjährige Mitarbeit. Als Nachfolger wurde Martin Pälmke gewählt.
Offen blieb die Besetzung der Funktion des 1. Vorsitzenden. Diese Lücke lasse sich wahrhaftig nicht leicht schließen, machte Willi Haubrock deutlich. Eine Aufforderung an die Versammlung zur Benennung eines Kandidaten blieb ohne Resonanz. Wie sehr Willi Berheide noch allgegenwärtig ist, zeigte sich an etlichen Versprechern, wenn im Verlaufe der Versammlung sein Name genannt wurde, obwohl eigentlich Naber oder Haubrock gemeint waren. Sie heißen eben alle Willi. Ganz zurückziehen möchte sich Willi Berheide aus der Vorstandsarbeit aber nicht, ließ er wissen. Der Vorstand beabsichtigt, einen Arbeitsausschuss für spezielle Aufgaben unter Leitung von Willi Berheide zu gründen.
Unter Punkt „Verschiedenes” verfolgten die Versammlungsteilnehmer interessiert einen Bildvortrag mit Kommentaren von Gerhard Trottier und Hans-Wilhelm Deitmar über eine Wanderung durch die Eifel. Die beiden Organisatoren forderten zur Teilnahme an der für 2016 geplanten Reise auf. Es seien noch Zimmer frei.
Annette Brandenfels machte nach Teilnahme an einer Tagung der Unteren Landschaftsbehörde den Vorschlag, zur Förderung des Schwalbenbestandes ein so genanntes Schwalbenhaus im umgestalteten Wersegelände zu bauen. Volker Dörken ergänzte, dass vielleicht auch der Bau eines Nistplatzes für Störche zu erwägen sei. Der Vorstand will die Idee aufgreifen.
Volker Dörken verwies auf die Flüchtlingssituation in Albersloh. Gerade die Mitglieder des Heimatvereins sollten nicht gleichgültig bleiben, wenn es um die Schaffung einer neuen Heimat für diese Menschen geht. Die Menschen sollten in das Dorfleben einbezogen werden, wie das bereits im SozialZentrum versucht wird. Es wäre gut, wenn Flüchtlinge eine Beschäftigung – beispielsweise bei der Dorfsäuberung – fänden. Es sollte darüber nachgedacht werden, leerstehende Wohnungen den Flüchtlingsfamilien zur Verfügung zu stellen.
Im zweiten Teil der Versammlung nahm Frau Elisabeth Georges, Vorsitzende der Niederdeutschen Bühne Münster, mit Bravour „ne Mull vull Platt” und amüsierte ihre Zuhörer mit lustigen Geschichten aus dem Münsterland.
Traditionsgemäß endete die Versammlung mit dem gemeinsamen Singen des Albersloher Heimatliedes.